Mit einem Schulheft fing alles an
Dieses Heft lag auf der Theke im ehemaligen Modellbahngeschäft von Wolfgang Klier. Nach dem Zweck gefragt, antwortete er, dass er Interessenten suche, die mit ihm in Herzogenrath einen Modellbahn-Club gründen würden. Daraufhin fand am 25. Februar 1980 im ehemaligen Hotel Kempchen eine Vorbesprechung statt, wobei ca. 20 Freunde der großen und kleinen Eisenbahn anwesend waren.
Man wurde sich schnell einig. Noch am gleichen Abend ist der EISENBAHN AMATEUR CLUB HERZOGENRATH e. V. (liebevoll auch EACH genannt) gegründet worden. Für die Namensgebung stand der Eisenbahn Amateur Club Jülich Pate, dessen Vorsitzender anwesend und uns auch bei der Aufstellung einer Vereinssatzung behilflich war. Ein Vorstand war schnell gewählt. Vier Leute wurden gebraucht, und vier Leute standen zur Verfügung.
Danach ging es schnell aufwärts. Innerhalb von zwei Jahren stieg die Mitgliederzahl von 15 auf 50 an, und der Verein hatte seine Daseinsberechtigung unter Beweis gestellt.
Der Club hat sich vor allem durch seinen einmaligen internationalen Charakter und durch seine lockere und freundliche Atmosphäre ausgezeichnet. Wir können jetzt zufrieden auf über 35, mal turbulente, mal ruhige, aber durchaus schöne Jahre zurückblicken. Eine Zeit die man in 3 etwa gleich langen Perioden einteilen kann:
- Die erste Periode wird gekennzeichnet durch die interessanten Vereinsabende mit Vorträgen, Dia- und Filmvorführungen. Gebastelt wurde in einem kleinen Raum in der Dammstraße. Hier entstanden zwei HO - und eine N-Anlage sowie das heute noch existierende LGB-Rangierspiel. Diese Anlagen bildeten den Grundstock der fast alljährlich stattfindenden Ausstellungen in Herzogenrath und Kerkrade Das Phänomen Modellbahnausstellung war in unsere Umgebung noch relativ neu und der Zuschauerandrang dem entsprechend groß. Höhenpunkte in dieser Zeit waren die gemeinsamen Exkursionen zum Beispiel nach Luzern und die Besuche bei befreundeten Vereinen in Krefeld und Mechelen (B).
- Bestimmend für die zweite Periode war der Clubraum in Kerkrade-Haanrade. Um diesen Raum finanzieren zu können, waren wir auf die Erträge von Modellbahnausstellungen angewiesen. Die vereinseigenen Anlagen der ersten Generation waren ziemlich verschlissen. Wir standen vor der Wahl, neue Anlagen zu bauen oder Kontakt zu anderen Vereinen zu suchen, um mit ihnen gemeinsam interessante Ausstellungen zu veranstalten. Wir haben uns für die zweite Option entschieden und zusammen mit zwei befreundeten Niederländischen Vereinen 7 große und interessante Modellbahnausstellungen organisiert. Durchweg sehr erfolgreich.
In dieser Zeit ist der Verein wiederholt eingeladen worden um sich an den großen überregionalen Ausstellungen zum Beispiel in Köln, Dortmund, Bremen, Braunschweig, Kaarst und Souffelweyersheim (F) zu beteiligen. Aber auch das örtliche Publikum wurde nicht vergessen, durch die Organisation kleinerer Ausstellungen im Raum Herzogenrath. Beim Anlagenbau hielt die Modulbauweise seinen Einzug, sowohl in Spur N als HO. Um die Familienangehörigen mehr in das Vereinsleben einzubeziehen, fingen wir an gemeinsame Zusammenkünfte zu organisieren:
Grillfeste im Sommer und Weihnachtsfeiern, die bis zum heutigen Tage Höhenpunkte im Vereinsjahr sind. Insgesamt war diese Periode sehr interessant aber auch sehr stressig. Dies war auch am rückläufigen Interesse an unseren Vereinsabenden zu spüren.
- Die dritte Periode fing an, als wir 1997 von der Stadt Herzogenrath einen Raum im Bürgerhaus in der Comeniusstraße bekamen, und das zu äußerst günstigen Konditionen. Der Zwang, Ausstellungen zu veranstalten, um unseren Raum finanzieren zu können, entfiel. Der Verein war ausstellungsmüde geworden, und die Bastel- und Ausstellungstätigkeiten nahmen deutlich ab. Nach einigen Jahren haben wir ganz aufgehört, eigene Ausstellungen zu organisieren und uns noch seltener an anderen Ausstellungen beteiligt. Für den Verein fing eine ruhige Zeit an.
Dies bedeutete jedoch nicht der Anfang vom Ende. Es freut uns berichten zu können, dass es seit Anfang 2004 wieder deutlich aufwärts geht. Die Basteltätigkeiten nahmen wieder zu. Mit dem Bau einer neuen HO-Anlage wurde begonnen. Auch die N-Anlage nach amerikanischem Vorbild wurde fertiggestellt und auf vielen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Auch was die gemeinsamen Ausflüge angeht, haben die Aktivitäten zugenommen. Bleibt der Wunsch des Vorstandes die Vereinsabende wiederum interessanter zu gestalten, um an das Niveau der Anfangszeit an zu knüpfen.
Allen, die uns in all diesen Jahren unterstützt haben, unsere Vereinsziele zu erreichen, sind wir zum Dank verpflichtet. Besonders erwähnt werden müssen die Stadt Herzogenrath für unsere Unterkunft im Bürgerhaus Comeniusstraße, die (zum Teil ehemaligen) Modellbahngeschäfte Klier, Etschenberg, Reichert, Wertz, Hünerbein, Danhausen, Finster und Wagner. Unser Dank gilt aber vor allem unseren Ehefrauen, Partner und Familienangehörigen für ihr Verständnis und ihre oft aktive Mithilfe.
Artikel erstellt: 10.04.2017 - geändert 10.11.2021